EUPHRESCO III – Stakeholder-Umfrage für Zukunftsthemen im Bereich Pflanzengesundheit

Das EUPHRESCO-Netzwerk ist eine europäische Initiative zur Koordinierung von Forschung auf dem Gebiet der Pflanzengesundheit. Das übergeordnete Ziel des Horizon Europe Projektes EUPHRESCO III “Strengthening phytosanitary research programming and collaboration: from European to global phytosanitary research coordination“ ist es, die nationale und regionale Koordinierung der phytosanitären Forschung zu verbessern und die Entwicklung eines globalen Netzwerkes in diesem Bereich zu fördern. 

Ein wichtiger Bestandteil des Projektes ist die Erstellung einer strategischen Forschungsagenda, welche die Aktivitäten der zukünftigen phytosanitären Forschung in den Partnerländern eines globalen Netzwerkes lenken soll. Diese Agenda unterstützt die Länder dabei, regionale und globale Herausforderungen anzugehen, indem sie Synergien mit anderen Teilen der Welt aufzeigt. Zu diesem Zweck wurde im ersten Jahr von EUPHRESCO III eine Stakeholder-Befragung durchgeführt, die es ermöglichte, prioritäre Themen für zukünftige Forschungsfelder, die wichtigsten regulierten Pflanzenschädlinge und erforderliche Aspekte im Bereich Pflanzengesundheit einzubringen sowie auch die größten Herausforderungen für die beteiligten nationalen Organisationen zu identifizieren. 

Aus den Ergebnissen kristallisierte sich hervor, dass eine der größten Herausforderungen der Klimawandel und die damit einhergehende immer raschere Verbreitung von neuen, invasiven Pflanzenschädlingen ist und die Schwierigkeit, globale Handelsströme effektiv zu kontrollieren und schnell genug auf sich verändernde Umweltbedingungen reagieren zu können. Ein Mangel von praxistauglichen Bekämpfungsmaßnahmen sowie die Verfügbarkeit von biologischen Pflanzenschutzmitteln bei Ausbrüchen neuer Schädlinge stellen eine weitere Herausforderung dar. Limitiert werden die Maßnahmen auch durch begrenzte personelle und finanzielle Ressourcen für amtliche Pflanzenschutzdienste und auch Labors. Die Notwendigkeit, interdisziplinäres Fachwissen und weitere Ressourcen in diesen Bereichen aufzubauen, wird daher immer dringender.

Im Rahmen der Umfrage wurden u.a. auch folgende prioritäre Zukunftsthemen eingemeldet:

  • Etablierung von effektiven Methoden zur besseren Überwachung von neuen Pflanzenschädlingen
  • Entwicklung von modernen und innovativen Methoden zur Erkennung von Pflanzenschädlingen (z.B. Einsatz von Drohnen und KI) und für die Modellierung von Ausbreitungsszenarien
  • Verfügbarkeit und Austausch von validen Daten für die Erstellung von Risikobewertungen und statistisch basierten Erhebungsprogrammen für regulierte Schädlinge
  • Entwicklung und Anwendung biotechnologischer und biologischer Bekämpfungsmethoden zur Schädlingsbekämpfung als Alternative zu Insektiziden

Die Ergebnisse werden in die weiteren Prozesse des Projektes einfließen und gezielte Schwerpunkte erarbeitet. Damit wurde auch in Österreich die Möglichkeit geschaffen, die entstehende strategische phytosanitäre Forschungsagenda aktiv mitzugestalten. Die prioritär erarbeiteten Forschungsfelder sind entscheidend, um den zukünftigen Herausforderungen im Bereich der Pflanzengesundheit zu begegnen.

Weiterführende Informationen finden Sie auch unter folgenden Links:



 

Änderung der Einstufung des Jordanvirus (ToBRFV)

Da eine Ausrottung bzw. Eindämmung des Jordanvirus (Tomato Brown Rugose Fruit Virus) nicht mehr möglich ist, wurde mit der neuen Durchführungsverordnung (EU) 2024/2970 die Einstufung als Quarantäneschädling seit 01.01.2025 aufgehoben. Dennoch bleiben Maßnahmen zur Sicherstellung von qualitativ hochwertigen Saat- und Pflanzgut aufrecht. Die aktualisierten Informationen sind hier zu finden: pflanzenschutzdienst.at/geregelte-schaedlinge/neue-schaedlinge/tomate-brown-rugose-fruit-virus



 

Informationen zu Xylella fastidiosa wurden aktualisiert

Die Durchführungsverordnung (EU) 2020/1201 enthält Maßnahmen zum Schutz gegen die Einschleppung und Ausbreitung von Xylella fastidiosa. Diese Bestimmungen wurden Ende 2024 überarbeitet. Es wurden u.a. weitere Hochrisikopflanzen geregelt und die Informationen zur Ausbreitung aktualisiert. Die aktualisierten Informationen sind hier zu finden: pflanzenschutzdienst.at/geregelte-schaedlinge/prioritaere-uqs/xylella-fastidiosa



 

Notfallpläne für prioritäre Schädlinge

In Österreich wurde in Kooperation mit den zuständigen Behörden und Diensten der spezifische Notfallplan für die prioritär geregelten Schädlinge Rhagoletis pomonella und Conotrachelus nenuphar veröffentlicht.